mobil: +49157 78946832

Grenzen setzen – Preiserhöhungen abwehren

17
Mai
2016

 Haben Sie dieser Tage schon Telefonanrufe oder Serienbriefe von Ihren „gewöhnlichen Verdächtigen“ bekommen? Also von den Zulieferern, deren Personalwechsel im Vertrieb Sie eigentlich nur dann erfahren, wenn den Kunden wieder einmal pauschale Preiserhöhungen vorgesetzt werden?

 Nach langem Abwärtstrend schlugen die Rohstoffnotierungen in diesem Frühjahr wieder einmal zaghaft nach oben aus. Und egal in welch geringer Dosierung irgendein Edelmetall in Ihren Kaufteilen enthalten ist, muss es für eine X-prozentige Erhöhung herhalten, so als wäre die fragliche 08/15-Standardverschraubung quasi aus reinem Gold, Kupfer, Platin oder aus wer-weiß-was! Dass der Ölpreis als wichtiger Energieträger seit seinem Zehnjahrestief im Januar um 50% anstieg, ist unbestreitbar. Doch im April lag er trotzdem immer noch unter dem Wert vom Vorjahresmonat. Aber hat Ihr Lieferant seither irgendwelche Einsparungen an Sie weitergegeben?!

 Noch vor wenigen Monaten analysierte nicht nur der Benchmark-Service des BME völlig korrekt, dass die Bodenbildung bei Rohstoffen länger andauern wird.  Selbst wenn das HWWI und auch andere Marktbeobachter momentan eine Trendwende erkennen, gibt es genügend Gründe, warum der Ölpreis mittel- und langfristig für die Allgemeinheit ein nur mäßig interessantes Argument bleiben dürfte, wenn Sie nicht gerade eine Raffinerie betreiben: In der OPEC war die Konsensfähigkeit letztlich gering, den Preis durch Senkung der Fördermenge zu stützen, während Russen, Venezolaner und neuerdings auch wieder der Iran so gut es geht versuchen, ihren Etat mit Ölverkäufen aufzupolieren. Und sobald sich Fracking preislich stärker lohnt, kommen diese Kapazitäten wieder mehr ins Spiel und entspannen die Marktpreise. Ein langfristiger Aufwärts-Trend ist bei Öl auch aus Richtung der Abnehmer nicht zu begründen: China wächst bescheidener und aus der US-Wirtschaft kommen weiter wenig Impulse.

 Produziert Ihr Zulieferer in Deutschland, dann könnten ihm beispielsweise Sonderfaktoren wie Mehrkosten durch das EEG möglicherweise weit schmerzhafter sein, als die Ölpreis-Einflüsse. Mehr Unbill droht den Hochtechnologie-affinen Exportländern Mitteleuropas aber aus anderer Richtung: Weltweit stagnierende Rohstoffkosten, besonders bei Energieträgern wie Öl, senken den Druck zur Anschaffung neuer Anlagen. Aufträge werden hinausgeschoben, solange noch der Weiterbetrieb weniger effizienter Maschinen rentabler erscheint.

 Doch was tun mit den pauschalen Preiserhöhungen, auch wenn sie mit den Rohstoffnotierungen selten viel zu tun haben? Abwehrmaßnahmen sind sicher nötig, belasten aber zusätzlich die Ressourcen im Tagesgeschäft – sie sollten also im Verhältnis zum Einfluss auf das Betriebsergebnis stehen. Machen Sie Kostenstrukturanalysen –in welcher Tiefe entscheiden Sie- und konfrontieren Sie Ihre Lieferanten damit! Klauseln zur Preisbindung in Liefervereinbarungen können ebenfalls helfen. Besonders regelmäßige Neuausschreibungen mit konsequenten Lieferantenwechseln bei vergleichbaren Materialien bringen Ihnen langfristig mehr ein: das macht Ihren Lieferanten klar, dass Ihre Geduld Grenzen hat. Welche Wege Sie wählen, entscheiden letztendlich Sie selbst.

AUXILIANT ergänzt Ihre Ressourcen beim professionellen Aufbau von Wettbewerb in Ihrer Lieferkette mit alternativen Lieferanten – beginnend bei der Analyse der Materialien und Produktionsmethoden über Marktrecherche und Erstellung der Ausschreibung bis hin zur Auditierung vor Ort und der erfolgreichen Lieferfreigabe nach Ihren internen Vorgaben.